Teil 2

  REISEBERICHT  2008  Kroatien - Montenegro - Albanien


16.08.2008   (Die erste Woche ist rum)
Die Strategie vom frühen Aufstehen hat heute nicht so hingehauen. Trotzdem stehen wir "bei Zeit" an der Bushaltestelle und fahren für 1,50¤ in die Stadt. Das wär selbst ohne Parkgebühr mit dem Magirus nicht möglich gewesen. Der Ansturm der Massen in die Altstadt von Dubrovnik ist enorm.
Es lohnt sich aber trotzdem. Die Stadt ist wirklich schön und für die vielen Besucher kann die Stadt ja nix. Im Reiseführer steht, man sollte sich zwei bis drei Tage Zeit lassen. Wir sind in vier Stunden schon wieder fertig. (incl. Eis essen)
Natürlich haben wir nicht jedes Museum besichtigt, oder sind die gesamte Stadtmauer oben drauf entlang gelaufen.
Den Rest des Tages verbringen wir auf dem Campingplatz. Das Klima ist angenehm. Im Auto bringe ich einen Handtuchhalter an, (das vertraute surren des Akkuschrauber ist wie der Ruf der heimatlichen Magirusscheune) schließe das Gaswarngerät an und wische das verplemperte Wasser aus der Box mit den Wasserkanistern.
Die waren beim Befüllen nicht richtig zu geschraubt worden. Die Box ist jedenfalls wasserdicht. Das ist ja mal was.
Nach Spagetti und Bier aus 1,5l (!) Flasche wagen wir noch einen Ausflug an den Strand. Zurück am Stellplatz stehen zwei Womos aus Litauen neben uns.

17.08.2008
Um sieben Uhr wird neben unserem Wohnmobil Gemüse geschnitten und gekocht. Die Nachbarn aus Litauen kochen sich eine Suppe zum Frühstück. Das ist neu.
Nach zwei Tagen auf dem Stellplazt verlassen wir den international belegten "Auto Kamp". Neue Länder und Abenteuer warten auf uns. Über die N8 verlassen wir Dubrovnik und haben von der Küstenstrasse aus noch eine gute Gelegenheit für das Beweisfoto: Magirus vor Altstadt Dubrovnik. Überhaupt machen wir viele Bilder von unserem Auto. Das liegt auch daran, daß der Magirus für die nächste Zeit unser Zuhause ist.
Nach wenigen Kilometern kommt schon das nächste Land. Montenegro überrascht uns mit einer neuen Variante Eintrittsgeld zu kassieren: Ökosteuer. Für 30¤ bekommen wir ein Abziehbild an die Windschutzscheibe. Das muß auch neu sein. In unseren aktuellen Informationen von ADAC und Auswärtigem Amt steht nichts von Ökosteuer. Wir sind zunächst irritiert. Nach ein paar km im Land sehen wir die Notwendigkeit aber zu 100% ein.
Durch Herceg-Novi kommen wir die Küstenstrasse entlang zur Bucht von Kotor. (Weltkultur- und Naturerbe) Nach eine Kaffeepause am Strand verlassen wir die Bucht Richtung Lovcen Nationalpark. Auf einer winzigen Strasse geht es in wenigen km von Meereshöhe auf den 1000m hohen Pass. Der Blick auf die fjordartige Bucht ist atemberaubend. Durch die schmale Strasse müssen entgegen kommende PKW oft zurücksetzen. Bergauf fahrend haben wir Vorfahrt. Einmal kommt ein 2er Golf (wer sich je gefragt hat wo alle 1er und 2er Golf hingekommen sind, die in Deutschland als Dreckschleudern ausgemustert wurden: Sie sind in Montenegro) nur noch mit quitschenden Reifen zum stehen. Einmal kommt ein Bus entgegen, er setzt zurück und wir fahren in der Kehre links am Bus vorbei. Hinterher immer ein Leihwagen mit deutschen Touristen, die uns nicht überholen wollen, obwohl ich sie zwei mal vorbei lassen will. Er:"Wir finden das toll hinter Euch her zu fahren." Ich:"Von mir aus könnt Ihr gerne hinter uns her fahren." Sie:"Gott sie dank."
Hinter Cetinje suchen wir uns einen Stellplatz für die Nacht. Der erste Versuch in die Nähe einer Ruine zu kommen schlägt fehl weil ein Stromkabel zu tief über dem Weg hängt. Dann finden wir einen ganz guten Platz. Ausreichend groß und geschottert. Scheint eine Art Denk- oder Mahnmal zu sein. Auf einer Säule steht eine Inschrift in fremder Sprache und Schrift. Nur 1941 kann man entziffern. Die Spurenlese im Müll ergibt daß es sich um einen abgeschieden Platz für junge Leute handelt die schon ein Auto, aber noch keine eigene Wohnung haben. Um 20:30 ist es schon dunkel. Um 21:30 sind wir im Bett.

18.08.2008
Von unserem netten Plätzchen aus geht es weiter nach Podgorica, der Hauptstadt von Montenegro. Überall wird gebaut, man hat den Eindruck das ganze Land ist im Aufbruch.  In Podgorica tanken wir (zum 1. mal seit Luxemburg) 300 Liter, damit ist der linke Tank fast voll. Im Rechten Tank noch ein kleiner Rest. Die Zahlung in Euro und MaestoCard macht Probleme weil die Übertragung nicht funktioniert. Lesen können wir die Fehlermeldungen allerdings nicht. Es dauert locker eine viertel Stunde und draußen bildet sich schon eine Schlange an den Zapfsäulen. Mittlerweile findet sich ein Montenegriner der in Hannover lebt und übersetzen möchte, auch er will tanken - der Magirus steht im Weg. Ihn frage ich ob es sicher ist in Kosovo - gar kein Problem, kann man ruhig hin fahren. Draußen wir gehupt. Ich fahre nicht weg ohne bezahlt zu haben. Aber alle sind locker. Erst mal Kippe an. Noch ein Versuch, der Fünfzehnte? Dann wird telefoniert. Ein Anderer kommt und drückt auf dem Apperat rum. Wir könnten in bar bezahlen, wollen aber nicht. Um die Bargeldvorräte zu schonen setzten wir Plastikgeld ein so oft es geht. Um das Gerät zu testen schlage ich vor ein anderer Kunde mit Plastikkarte in der Schlange soll erst zahlen, um das System zu testen. Es funktioniert, und dann klappt es auch bei uns . Alle freuen sich, Dani kauft noch Zigaretten für 1 Euro pro Schachtel und es geht weiter.

Nach Podgorica folgen wir der N2 einer tollen Schlucht entlang Richtung Belgrad. Der LKW Verkehr ist hier stärker und an Steigungen wird es seeehr langsam. Bei Kolasin verlassen wir die N2 und fahren über eine kleine Strasse nach Osten. Das Strässchen ist wieder kaum breiter als der Lastwagen, macht aber auch Spaß, weil man langsamer unterwegs ist und viel mehr sieht. Auch können wir immer anhalten um Fotos zu machen, denn hier ist kaum Verkehr. Daß die Fahrbahn immer wieder vom Fluß weggespült und notdürftig ausgebessert wurde macht uns nachdenklich.
Auf einmal ist die Strasse mit einem Erdwall gesperrt. Es gibt zwar eine Alternative nach rechts, es sieht aber aus wie eine Baustellenzufahrt. Egal, wir fahren mal da lang, es geht steil bergauf, um einen Friedhof herum und siehe da - das war die Umleitung. Später passieren wir ein Rasthaus an dem mehere alte TAM stehen. Das sind diese Lizenzbauten  der  Magirus Merkur LKW aus den  50/60er Jahren. Die sind hier noch voll im Einsatz. Die Landschaft ist wunderschön, sehr gebirgig und dünn besiedelt. In Berane biegen wir ab nach Rozaje.
Das ist hier ein Skigebiet, es sieht ein wenig aus wie in den Alpen und ü
berall wird gebaut. In Rozaje biegen wir ab nach Pec. Morgen wollen wir nach Kosovo.
In einer Kurve vor der Grenze gelingt es uns den Magirus etwas in einem Wald zu verstecken. Aber wir werden trotzdem entdeckt. Die Polizja sagt, es ist kein Problem hier zu stehen, können aber irgendwie nix mit uns anfangen - oder mit dem Auto. Dann kommt ihm die Idee - "Tourist?"  "Ja ja, wir Tourist!" Achso, sie verabschieden sich und lachen freundlich. Ein paar Minuten später noch ein Mann vom Zoll, der uns begutachtet und alles ist kein Problem.
In unseren Reiseunterlagen steht, in Kosovo müssen wir eine KFZ-Versichrung abschließen, da die grüne Versicherungskarte nicht anerkannt wird. Entsprechend der Dauer des Aufenthalts. Wir wollen eigentlich nur einen Tag in Kosovo sein. Diesel soll günstig sein, aber vor allem ist die Route über Prizren nach Albanien angeblich schön - und da wollen wir lang.

19.08.2008
Am Morgen starten wir bei Zeit den Deutz. Denn wir wollen ja heute in einem Rutsch durch Kosovo. Nach wenigen km bergauf kommt schon die montenegrinische Grenzstation. Die Ausreise ist wie erwartet problemlos. Viele Autos mit deutschem Kennzeichen sind hier unterwegs. Alles Leute aus Kosovo, die in Deutschland arbeiten auf Heimaturlaub, wie man uns sagt.
Das Niemandsland geht über viele Kilometer. An der Grenzstation zu Kosovo stellen wir uns zunächst an die LKW-Schlange an. Nach einer viertel Stunde fällt uns ein, daß wir ja eher Wohnmobil als LKW sind und fahren an der Schlange vorbei um uns bei den PKW's anzustellen. Wir werden an die Seite gewunken weil wir zuerst die Versicherung abschließen müssen. So sind wir wenigstens an der Schlange vorbei.
Als LKW über 1,0t kostet die Versicherung 200¤ für 15 Tage. Wir wollen nur für einen Tag abschließen, denn länger bleiben wir nicht, 15 Tage sind aber das Minimum. Der Agent telefoniert mit seinem Chef und weil unser Auto ja sowas wie eine Wohnung ist (sowas hat er noch nie hier gesehen) kann unser Wagen als PKW für 50¤ versichert werden. Naja, das ist OK für uns. Damit unterstützen wir schließlich diesen jungen Staat, reden wir uns ein. Bei der Polizei bekommen wir noch die UNMIK- Stempel in unsere Pässe und können fahren.
Die Strasse ist gut. Ein Hinweisschild der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) gibt bekannt von wo das Geld dafür stammt. Eigentlich wollten wir über Pec nach Prizren direkt nach Albanien. Mit so einer teuren Versicherung lohnt sich aber auch noch ein Abstecher in die Hauptstadt Pristina. So viele unterschiedliche Autokennzeichen haben wir noch nie gesehen. In diesem kleinen Land sind alle möglichen Nationen und Organisationen unterwegs.
Die
KFOR (engl. Kosovo Force, Kosovostreitkräfte) ist mit fast 40 Nationen vertreten. Fahrzeuge der UN, OSCE, EU usw. sind auch dabei. Dazu jede Menge Zivilfahrzeuge aus allen Ländern Europa's.
Überall wird gebaut. Strassen, Fabriken, Wohn- und Geschäftshäuser entstehen. Aber man sieht auch sehr viele zerstörte Häuser. Manche offensichtlich nicht durch direkte Kriegseinwirkung, sondern systematischen Abriß ganzer Dörfer oder Siedlungen. Die Menschen die dort vertrieben wurden sollen nicht wieder zurück kommen.
Nach einer ausgiebigen Besichtigung Pristinas vom LKW- Fahrerhaus aus steuern wir nach Süden Richtung Skopje. Bei Dagonovic biegen wir Richtung Westen ab und kommen endlich wieder auf eine weniger befahrene Strasse. Über einen 1540m hohen Pass kommen durch den Sar Planina Natl. Park und suchen uns einen Platz zum übernachten.
In direkter Nachbarschaft zu einem deutschen KFOR Lager finden wir einen super Platz direkt am Bach. Durch eine Furt kommen wir auf die andere Seite und können beim Abendessen die Einheimischen beim autowaschen im Bach beobachten.

20.08.2008
So, der Nachtplatz war gut. Das kann man immer erst am nächsten Morgen beurteilen, wenn die Nacht ruhig gewesen war. Zum putzen nehmen wir Wasser aus dem Bach. Da schreit ein Mann von der anderen Seite rüber, wir sollen das Wasser nicht trinken! Weiter unten wär gutes Wasser. Niemals würden wir Wasser aus dem Bach trinken.
Wir sehen noch einen LKW (Kat1) und einen leicht gepanzerten Wagen (Dingo) die Furt durchqueren und machen uns dann auf den Weg. In Prizren stehen auf der Hauptstrasse vor jedem Geschäft laufende Stromgeneratoren. Je nach Zahlungsmoral der Stromkunden wird die verfügbare Energie stundenweise an die Haushalte verteilt. In der "Auszeit" laufen die Generatoren. Mitten in der Stadt, wo sonst der Marktplatz oder eine Parkanlage wäre, wieder ein KFOR Lager der BW mit  Stacheldraht und Fotographierverbot.
Auf der N25 verlassen wir Pritzren in Richtung Albanien. Zur Ausreise aus Kosovo halten wir nur die Pässe und den KFZ Schein aus dem Auto und wir dürfen fahren.
Bei der Einreise in Albanien brauchen wir auch nur Pässen und KFZ Schein raus halten. Der Polizist verschwindet und kommt nach 2 Minuten wieder. "Two Euro please." Mit zwei Euro und unseren Pässen verschwindet ein Anderer in einem anderen Gebäude und kommt nach 3 Minuten und je einem rosa Zettel pro Pass wieder. Dann zum Zoll wo man aussteigen muß. In einem Glaskasten wird die Zollerklärung ausgefüllt (1 Minute). Dann noch ein kurzer Blick in die Wohnkabine - Daumen hoch. "Go!" - wir dürfen fahren.
Der Eintritt in Albanien ist mit 2 Euro also günstig und schnell erledigt. Begrüßt werden wir von einer Mega-Baustelle. Bis Kukes wechselt die Fahrbahn zwischen alter Strasse und Baustellenschotter und ist sehr unangenehm zu befahren. Gebaut wird brutal durch Dörfer und über Friedhöfe. Ab Kukes verläuft die Großbaustelle in südlicher Richtung, vermutlich Tirana und man fährt auf der alten Strasse nach Shkoder weiter.
In der Landschaft verteilt sind überall kleine fliegenpilzförmige Bunker zu sehen. Gerade so groß, wie eine halbierte Litfaßsäule, sollten ihre Besatzungen das Land wohl vor Invasoren beschützen. Hat ja auch geklappt.
Für die 70km ab der Grenze brauchen wir heute ca. vier Stunde. Trotzdem ist die Strasse nicht so schlecht wie befürchtet und wir haben ja Zeit.
Die Fahrerei ist aber recht anstrengend. Den ganzen Tag wird das Gehirn erhitzt und durchgeschüttelt.
Für heute finden wir einen Platz zum übernachten, der sich später als Stelle zur Wasserentnahme aus dem Bach entpuppt. Wir duschen, kochen Abendessen und schauen noch eine DVD bis wir dann in den Schlaf fallen.

21.08.2008
Am Morgen kommt ein LKW mit Tank und pumpt Wasser aus dem Bach, darum ist die Stelle hier so schön eben und leicht zugänglich. Die paar Leute, die hier vorbei kommen grüßen freundlich, lassen uns aber in Ruhe. Aus Marokko oder Tunesien kennen wir das aber ganz anders. Nur ein Schäfer kommt auf ein paar Handzeichen vorbei und führt uns sein Transistorradio vor.
Dani schaut auf die Landkarte und meint, die Strasse wird jetzt kringelig. Bisher war sie nur schlängelig. Die Hitze zerrt mittlerweile schon ganz schön an den Nerven.

Lac liegt auf halber Strecke zwischen Shkoder und Tirana. Nicht auf der Schnellstrasse sondern an der kleinen Landstrasse, die die Dörfer miteinander verbindet. Als wir durchkommen sieht Dani eine Bank. Ich bremse, parke ein und wir tauschen Geld in der Bank. In dem modernen Gebäude waren es gefühlte 18 Grad kühl. Leider sind wir die einzigen Kunden und sind schnell wieder draußen. Naja, auf den Geschmack gekommen, gehen wir noch in eine Restaurant/Bar (mit Klimaanlage) auf eine Cola um uns zu regenerieren. Cola versteht jeder in der ganzen Welt und man macht beim bestellen nix falsch. Der junge Mann der uns bedient verschwindet danach auf der Sitzreihe hinter uns und legt sich schlafen. Bis zum Ende unseres Besuches sehen wir ihn nicht mehr wach. Das muß hier teuer sein, denken wir uns. Am Ende kostet es 3,20¤ für vier Cola incl. Strohhalm (albanisch: Pipi).
Nächste Station ist der Supermarkt, auf dem Weg dorthin läuft eine riesige schwarze Sau über die Hauptstrasse und verschwindet im Stadtpark. Im Stadtpark sind auch diese Zwei-Mann-Bunker vorhanden. Uns bleibt verborgen, welchen militärischen Nutzen die je gehabt haben könnten.
Im Supermarkt ist es stockfinster. Erst denken wir es ist geschlossen und die Tür  sei ausversehen offen. Aber nachdem die Verkäuferinnen uns begrüßen ist klar: es ist nur Stromausfall. Licht ist aus, die Kühltheken auch, sowie die Scanner-Kasse.
Wir suchen unsere Getränke im halbdunkel zusammen und gehen an die Kasse. Weil die Kasse ja keinen Strom hat schreibt eine Angestellte alle Bar Codes von den Produkten auf einen Block. Die Verkäufe werden dann in die Kasse eingegeben, wenn der Strom wieder da ist.
Dafür dürfen wir Fotos von den Verkäuferinnen machen. Sie wollen wissen ob wir in dem Lastwagen schlafen, ob wir verheiratet sind und unsere Telefonnummer haben.
Wie werden zehn mal abgeknutscht und fünf mal gedrückt. Auch das kennen wir nicht so aus deutschen Supermärkten.

Die meisten Fabriken sind völlig verfallen, sehen trostlos und gespenstisch aus. Vermutlich Fluch und Segen zugleich. Denn was früher aus den Schornsteinen gepustet wurde war bestimmt kein Deodorant.
 Über die Schnellstrasse erreichen wir die Hauptstadt von Albanien, Tirana.
Möbelgeschäfte, glitzernde Banken, Autohäuser neben verfallenen Bruchbuden und knallbunte Hochhäuser bestimmen das Bild. Der Bürgermeister, selbst ein Künster, hat erreicht, daß die deprimierenden Plattenbauten farbig bemalt werden, und das sieht richtig gut aus. Wir fahren direkt in das Zentrum, drehen ein paar Runden mit dem Deutz, immer auf der Suchen nach einem Park- oder Stellplatz. An der  6 bis 8- spurigen Prachtstrasse zwischen Universität und Skanderbeg-Platz sind noch Parkplätze frei. Eigentlich zu schön um wahr zu sein, doch wir versuchen unser Glück. Nachdem ich eingeparkt habe frage ich einen Polizisten ob wir da stehen dürfen - kein Problem. Einziger Wermutstropfen ist die Ampel in der Nähe. Immer wieder gibt es Verkehrsteilnehmer, die sinnlos an der roten Ampel rumstehen obwohl von links oder rechts gerade nix kommt. Was natürlich mit Gehupe des nachfolgenden Verkehr geahndet wird. Das wird so die halbe Nacht gehen, vermuten wir. In der Nähe finden wir ein dekadentes italienisches Restaurant mit Klimaanlage für die Freiluftterasse. Alle halbe Stunde geht für ein paar Minuten so ein Sprühdings an, mit dem kühler Dampf auf die Gäste gesprüht wird. 16¤ kostet der Spaß für 2 große Pizza und 3 Bier. Warscheinlich unverschämt teuer für Albanien. Auf dem Rückweg zum Magirus trinken wir ein letztes Bier im Park gegenüber. Vom Auto aus beobachten wir noch eine Weile den Verkehr. 
Keiner nervt - Guter Stellplatz

22.08.2008
Der Körper klebt. Wir überlegen Werbung für Henkel zu machen - als lebender Pritt-Stift. Bevor wir den Parkplatz verlassen, bummeln wir noch einmal den Boulevard entlang und sehen die Ministerien, das Mausoleum
Enver Hoxha's, Oper und Nationalmuseum (alles von Außen natürlich). Nachdem ich einen Kuli in albaniens Farben kaufe machen wir uns auf den Weg nach Durres.

Nach Durres führt eine gute Autobahn. Natürlich nicht wie bei uns - hier steht schon mal eine Kuh auf dem Standstreifen. Personen steigen über die Leitplanke weil sie auf die andere Seite wollen. Wer Jemanden ein- oder aussteigen lässt, hält auf der rechten Spur einfach an. Der Verkehr knubbelt sich links dran vorbei. Aber die Fahrbahn ist gut - und nur das zählt.
In Durres endet die Autobahn fast direkt am Stand. Wir sind auf der Suche nach dem Campingplatz, den wir auf der Landkarte nördlich der Stadt entdecken, werden ihn aber nicht finden.
So beschließen wir mit dem Magirus erst mal an den Strand zu fahren. Warscheinlich bleiben wir heute Nacht hier.

23.08.2008
Den ganze Tag verbringen wir am Strand. Wir stehen mit dem Auto 20 Meter vom Wasser entfernt im Sand und es ist schön warm. Alles was wir brauchen haben wir dabei. Wir lesen, liegen in der Sonne und gehen mit den Füßen ins Mittelmeer. Die albanischen Badegäste lassen uns in Ruhe und niemand stört sich an uns.
Das ist wie Traumurlaub. Vorausgesetzt man kann mit gelegentlichem Platikgeruch leben, der bei der Verbrennung entsteht; Dosen, Flaschen und Glasscherben egal sind, die sich im Sand verstecken und der Blick auf Kleinbunker und Industrieanlagen stört einen nicht. Dann ist es echt toll.
Wir jedenfalls bleiben gleich mal zwei Nächte.


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